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Starthilfe E-Fahrzeuge

Das ist dabei zu beachten

Eine klassische Starthilfe oder der Austausch einer Starterbatterie ist für Fachkräfte im Werkstattalltag in der Regel problemlos umzusetzen. Doch wie verhält es sich, wenn ein Elektrofahrzeug nicht mehr startbereit ist? In diesem Fall rückt ein Bauteil besonders in den Fokus: die 12-V-Batterie.

Die Rolle der 12 V-Batterie im Elektrofahrzeug

Elektrofahrzeuge beziehen die Energie für den Antrieb aus ihrer Hochvoltbatterie, die über die Leistungselektronik gesteuert wird. Dennoch kommt auch im E-Auto – ähnlich wie beim konventionellen Pkw – eine 12-V-Batterie zum Einsatz. Diese ist für mehrere sicherheitsrelevante Funktionen verantwortlich:

  • Überprüfung und Freigabe des Hochvoltsystems

  • Versorgung der Bordnetzsteuergeräte (z. B. Radio, Beleuchtung, Steuergeräte)

  • Schließen der Hochvolt-Schütze zur Herstellung der Fahrbereitschaft

Ist die 12-V-Batterie entladen, kann das Fahrzeug nicht gestartet werden – selbst dann nicht, wenn die Hochvoltbatterie noch ausreichend geladen ist. In diesem Fall ist unter strikter Beachtung der Herstellervorgaben beider beteiligter Fahrzeuge eine Starthilfe über die 12-V-Batterie möglich.

Was tun bei entladener Hochvoltbatterie?

Ist hingegen die Hochvoltbatterie vollständig entladen, reicht eine Starthilfe nicht aus. In diesem Szenario bleibt nur der Transport zur nächsten Ladestation.

Dabei ist besondere Vorsicht geboten: Das Abschleppen von Elektrofahrzeugen ist herstellerspezifisch geregelt und kann sich deutlich unterscheiden. Ein Blick in die jeweilige Betriebsanleitung ist daher zwingend erforderlich. Je nach Modell reichen die Vorgaben von:

  • vollständigem Abschleppverbot bzw. Abschleppen nur mit angehobenen Achsen

  • eingeschränktem Schieben bei sehr niedriger Geschwindigkeit

  • Abschleppen über eine Abschleppöse bei entladener Antriebsbatterie

Defekte 12-V-Batterie: ab in die Fachwerkstatt

Liegt ein Defekt der 12-V-Batterie vor, empfiehlt sich grundsätzlich die Instandsetzung in einer Fachwerkstatt. Erfahrungsgemäß sind in diesem Fall häufig Fehlereinträge in mehreren Steuergeräten hinterlegt, die fachgerecht ausgelesen und bewertet werden müssen.

Fazit:
Die Starthilfe bei E-Fahrzeugen ist möglich – aber nur mit fundiertem Wissen, klaren Sicherheitsregeln und konsequenter Orientierung an den Herstellervorgaben. Fehler können hier schnell teuer oder gefährlich werden.

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